Lebendig
Leben
Lernen

In der 5. Klasse

wird im Geschichtsunterricht die Urgeschichte mit den frühen Hochkulturen Indien, Persien, Ägypten und Griechenland erarbeitet. Es wird der Schritt von der Urzeit in die historische Zeit der Antike Griechenlands gegangen. Die nun gegebene Himmelskunde schafft einen neuen erweiterten Blickwinkel.

Hier wird der Lernstoff in den anderen Fächern aufgegriffen, sodass er mit allen seelischen Facetten durchdrungen werden kann. Gerade der körperlichen Geschicklichkeit eines 5. Klässlers sollte der Unterricht Rechnung tragen und somit auch die körperliche und seelische Ansprache im Sport- oder Eurythmieunterricht finden.

In der Vorbereitung auf die Olympiade, ein eigenes Sportfest der 5. Klasse, können sich die Kinder in den klassischen Sportarten Laufen, Springen, Ringen, Speer- und Diskuswurf üben.

Das Ideal der harmonischen Erziehung von Körper, Seele und Geist findet dann seine Entsprechung in den anderen Unterrichten. In der Musik steht nun für die Instrumentalisten das Mittelstufenorchester bereit. Als neues Fach kommt der Handwerksunterricht in unseren Werkräumen hinzu. Zur Tierkunde, die im Vorjahr im Vordergrund stand, tritt nun die Pflanzenkunde.

Im Geografie-Unterricht wird der Blick auf die Landschaftsformen in ganz Deutschland erweitert.

 

In der 6. Klasse

kommt neben der Physik mit dem Fach Gartenbau ein weiteres typisches „Waldorffach“ hinzu. Auf der einen Seite kommt es in der Physik auf das Erlebnis physikalischer Grundphänomene an - Akustik, Wärmelehre, Optik, Magnetismus und Elektrizität geben ein reichhaltiges Verstehen der Welt, ohne nur Theorien zu vermitteln. Auf der anderen Seite pflegen wir das Arbeiten an der Erde, die Beziehung zu Zeit und Raum am Werden der Pflanze. Eine Gesteinskundeepoche zeigt die Welt des Mineralischen. Diese Epoche steht selbständig neben der Geografie-Epoche.

Die Geschichte Roms und des Mittelalters wird besonders behandelt. Die Entstehung von Gesetz und Ordnung (römisches Recht) geben hier wichtige Momente, die das Schülererleben in Einklang mit der menschlichen Kulturentwicklung bringen.

 

In der 7. Klasse

tritt durch die Chemieepoche eine Naturwissenschaft auf den Lehrplan, die auch in den folgenden Jahren im Chemiesaal und im Schülerlabor unterrichtet wird. Schon in den Mittelstufenklassen kommen Fachlehrer und Experten aus dem Oberstufenkollegium zum Einsatz. Hier tritt nun auch die Mechanik auf, welche in der Physik der 6. Klasse ausgelassen wurde. Der Schüler lernt die Hebelgesetze kennen, die ihn selber jetzt in seinem Wachstum durchdringen.

Die Handarbeit wendet sich der Raumbildung zu. Beim Stricken mit 5 Nadeln können Handschuhe und Socken entstehen. Beim Nähen von Stofftieren wird eine deutliche Formvorstellung angelegt, geübt und umgesetzt.

Die Sprachunterrichte, die auch schon im Schuljahr zuvor in halben Klassen von max. 17 Schülern unterrichtet wurden, brauchen jetzt anders zusammengesetzte Lerngruppen, die den Lerntypen und Lerngeschwindigkeiten der einzelnen Schüler entgegenkommen.

Auch beim Sportunterricht ändert sich das Gewicht, so bekommen die Bewegungsspiele eine eindeutige Zielgerichtetheit, da ohne das Annehmen neuer Herausforderungen, wie z. B. bei der Übergabe des Stabes im Staffellauf, nichts gelingt.

 

Das Wald- und Forstpraktikum in der 7. Klasse

Die Freie Waldorfschule Oberberg ist in der glücklichen Lage, nicht nur von Laubwäldern und Fichtenforsten umgeben, sondern auch Eigentümerin solcher Parzellen zu sein. Die Einsicht, dass Wald Hege und Pflege braucht, oder zu erfahren, was die Menschen dem Wald verdanken, kann ein Aha-Erlebnis sein. Seit schriftlosen Vorzeiten verändert der Mensch die Landschaft als Gestalter, der die Welt um Vielfalt und Komplexität bereichern kann, und als Zerstörer, der Landschaften degradiert und zu ihrer Verarmung beiträgt.

Das Tun und Schaffen der Siebtklässler vermag einen ersten gefühlsmäßigen Einblick in oben genannte Zusammenhänge zu vermitteln. Die Schüler arbeiten mit Eltern und Gartenbaulehrern an der Umwandlung des Schul-Fichtenforsts in einen naturnahen Laubwald. Sie üben sich in Wald- und Bodenpflege, Holzfällerarbeiten und pflanzen am Ende des zweiwöchigen Praktikums junge Laubbäume.

Mit diesem dreiwöchigen Einsatz beginnt die Reihe der jährlichen Praktika, die sich durch die ganze Oberstufe zieht.

 

In der 8. Klasse

wird der Abschluss der Klassenlehrerzeit gestaltet. Die 8. Klasse bereitet so den Übergang in die Oberstufe (bei uns Klasse 9 - 13) vor, wobei die Klassen 9 und 10 als Übergangszeit zu sehen sind.

In verstärktem Maße wird nun auch das begriffliche Denken in allen Fächern angesprochen, welches bemüht ist, von der Vereinzelung nach einer neuen Totalität zu greifen. Verschiedene Weltbilder werden angesprochen, verschiedene Beweise (z. B. zum Lehrsatz des Pythagoras) werden angeschaut. Es geht um die Schulung der sich entwickelnden Urteilsfähigkeit.

Drei herausragende Projekte sind dabei von zentraler Bedeutung:
In der Biografiearbeit in der 8. Klasse beschäftigen sich die Jugendlichen über mehrere Monate mit dem Leben und Werk eines besonderen Menschen - sie schreiben und gestalten jeweils individuell eine umfangreiche Arbeit und halten einen Vortrag vor großem Publikum.

Aus Kindern werden Jugendliche und Erwachsene. Auch das Theaterspiel bietet hierzu Gelegenheit. In eine andere Rolle zu schlüpfen, die Perspektive und den Charakter zu wechseln, hilft bei den anstehenden Veränderungen sehr.

Mit dem Handwerkspraktikum, das nach dem Waldpraktikum in der Klasse 8 das zweite von fünf Praktika in der Schullaufbahn ist, werden erste, in Sozialtrainings vorbereitete Schritte in die Arbeitswelt gemacht.

 

Das Handwerkspraktikum in der 8. Klasse

führt die Schüler zum ersten Mal aus der Schule hinaus und in die Arbeitswelt hinein. Sie müssen deshalb sorgfältig betreut werden. Auch den Betrieben gilt die Aufmerksamkeit der betreuenden Lehrer, denn der Kontakt zwischen Schule und Wirtschaft, der zu einer modernen Schule dazugehört, beginnt an dieser Stelle ganz konkret.

Die Achtklässler suchen sich im heimatlichen Oberberg Betriebe, in denen sie, auf sich gestellt, zwei bis drei Wochen lang ganztägig arbeiten. Möglichst große Freiheit soll herrschen, damit Eigeninitiative nötig wird und Interessen sich aussprechen können. Der Blick des Klassenlehrers und verantwortlichen Betreuers gilt der Auswahl des Betriebes und der Arbeit, um bei Über- oder Unterforderung einen schlechten Einstieg in die Arbeitswelt zu vermeiden und um aus pädagogischer Sicht dem, was der Schüler braucht, Rechnung zu tragen. Die Betriebe sollen klassische Handwerksbetriebe sein. Historisch gewachsen und typisch für die oberbergische Region sind metallverarbeitende und –veredelnde Sparten, aber auch die Holzverarbeitung, der Garten- und Landschaftsbau, Gärtnereien und Betriebe der Lebensmittelverarbeitung (z. B. Bäckereien) werden gerne gewählt.

Die Schüler führen ein Protokoll- und Arbeitsheft; nach dem Praktikum halten sie vor den Klasseneltern und Mitschülern einen Vortrag über ihre Erfahrungen. Dies sind entscheidend wichtige Schritte, damit eine bewusste Auseinandersetzung mit dem am eigenen Leib Erfahrenen stattfindet.

Oft sind es körperliche Erfahrungen, die sich einprägen, das frühe Aufstehen, die Länge eines Achtstundentages, die Kälte eines Betonbodens in der Kfz-Werkstatt und nicht zuletzt die Müdigkeit nach einem Arbeitstag.

Am Ende des Handwerkspraktikums steht eine Beurteilung. Im Abschlusszeugnis der Klasse 8 gibt der individuelle Betreuer des Schülers seinen Eindruck zu Arbeitshaltung, Initiative und Aufarbeitung des Praktikums wieder – das kurze Zeugnis des Betriebes geht wie auch die Selbstreflexion des Schülers in die Portfoliomappe (vgl. nachfolgenden Text) ein und kann als Anhang zu einem Abgangs- oder Abschlusszeugnis bei der Bewerbung eine wertvolle Einschätzungshilfe für die Betriebe werden und dem Schüler sehr nützlich sein.

 

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